Die Geburt eines Kindes bringt nicht nur Freude und Aufregung, sondern auch zahlreiche organisatorische Herausforderungen mit sich. Eine der wichtigsten Fragen, die sich frischgebackene Eltern stellen, ist die finanzielle Absicherung in der Zeit nach der Geburt. In Deutschland bietet der Staat verschiedene Modelle der finanziellen Unterstützung für Eltern an, darunter das Basiselterngeld und das Elterngeld Plus. Diese beiden Modelle sind Teil des Elterngeldes, das 2007 eingeführt wurde, um Eltern zu unterstützen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Doch was genau sind die Unterschiede zwischen diesen beiden Modellen? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf Elterngeld Plus und Basiselterngeld, um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, welches Modell am besten zu Ihrer Situation passt.
Einführung in Elterngeld Plus und Basiselterngeld
Das Basiselterngeld ist die ursprüngliche Form der finanziellen Unterstützung für Eltern in Deutschland, die seit der Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 existiert. Es handelt sich um eine Leistung, die Eltern in den ersten Lebensmonaten ihres Kindes erhalten, um den Einkommensverlust auszugleichen, der durch die Unterbrechung oder Reduzierung der Erwerbstätigkeit entsteht. Das Basiselterngeld beträgt in der Regel 65% bis 67% des wegfallenden Nettoerwerbseinkommens und kann für maximal 14 Monate bezogen werden, wenn beide Elternteile das Elterngeld in Anspruch nehmen. Ein Elternteil kann dabei mindestens zwei und höchstens zwölf Monate Basiselterngeld beziehen.
Elterngeld Plus ist eine Weiterentwicklung des Basiselterngeldes, die 2015 eingeführt wurde, um flexiblere Arbeitszeitmodelle und eine längere Bezugsdauer zu ermöglichen. Ziel von Elterngeld Plus ist es, Eltern zu unterstützen, die frühzeitig wieder in Teilzeit arbeiten möchten, ohne dabei auf finanzielle Zuschüsse verzichten zu müssen. Im Gegensatz zum Basiselterngeld können Eltern Elterngeld Plus für den doppelten Zeitraum beziehen, wobei die monatlichen Zahlungen halbiert werden. Dies bedeutet, dass Elterngeld Plus insgesamt weniger pro Monat auszahlt, aber über eine längere Zeit hinweg.
Beide Modelle, Basiselterngeld und Elterngeld Plus, können miteinander kombiniert werden, um eine individuelle und flexible Lösung für die Familie zu finden. Zum Beispiel können Eltern zunächst Basiselterngeld beziehen und danach auf Elterngeld Plus umsteigen, wenn sie wieder in Teilzeit arbeiten gehen. Diese Kombination ermöglicht es, die finanzielle Unterstützung optimal an die jeweilige Lebenssituation anzupassen und den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern.
Hauptunterschiede zwischen Elterngeld Plus und Basiselterngeld
Der erste wesentliche Unterschied zwischen Basiselterngeld und Elterngeld Plus liegt in der Bezugsdauer. Während das Basiselterngeld für maximal 14 Monate bezogen werden kann, bietet Elterngeld Plus die Möglichkeit, die Zahlungen auf bis zu 28 Monate zu verlängern. Diese Verlängerung wird dadurch erreicht, dass die monatlichen Zahlungen beim Elterngeld Plus halbiert werden. Dies ermöglicht es Eltern, die finanzielle Unterstützung über einen längeren Zeitraum zu verteilen, was besonders hilfreich sein kann, wenn ein Elternteil in Teilzeit arbeiten möchte und somit nur ein geringeres Einkommen zur Verfügung steht.
Ein weiterer entscheidender Unterschied betrifft die Höhe der monatlichen Zahlungen. Beim Basiselterngeld erhalten Eltern in der Regel 65% bis 67% ihres wegfallenden Nettoerwerbseinkommens. Beim Elterngeld Plus liegt die monatliche Zahlung jedoch nur bei etwa der Hälfte dieses Betrags. Da die Zahlungen beim Elterngeld Plus gestreckt werden, ist die finanzielle Unterstützung pro Monat geringer, aber über einen längeren Zeitraum verfügbar. Dies kann für Familien von Vorteil sein, die eine langfristige finanzielle Unterstützung bevorzugen und gleichzeitig eine frühe Rückkehr in das Berufsleben planen.
Ein dritter wichtiger Unterschied ist die Flexibilität in Bezug auf die Erwerbstätigkeit während des Bezugszeitraums. Beim Basiselterngeld dürfen Eltern maximal 30 Stunden pro Woche arbeiten, um weiterhin Anspruch auf die vollen Leistungen zu haben. Elterngeld Plus hingegen ist speziell darauf ausgelegt, Eltern zu unterstützen, die frühzeitig in Teilzeit arbeiten möchten. Auch hier gilt die Obergrenze von 30 Stunden pro Woche, jedoch bietet Elterngeld Plus durch die verlängerte Bezugsdauer und die halbierten Zahlungen eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem gibt es beim Elterngeld Plus den Partnerschaftsbonus, der Eltern zusätzliche vier Monate Elterngeld Plus gewährt, wenn beide Elternteile gleichzeitig für mindestens vier Monate zwischen 25 und 30 Stunden pro Woche arbeiten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Basiselterngeld als auch Elterngeld Plus wertvolle Instrumente sind, um Eltern nach der Geburt eines Kindes finanziell zu unterstützen. Während das Basiselterngeld eine kürzere, aber intensivere Unterstützung bietet, erlaubt Elterngeld Plus eine längere und flexiblere finanzielle Absicherung. Die Wahl des passenden Modells hängt von den individuellen Lebensumständen und den beruflichen Plänen der Eltern ab. Durch die Möglichkeit, beide Modelle zu kombinieren, können Eltern eine maßgeschneiderte Lösung finden, die ihren Bedürfnissen am besten entspricht. Letztendlich tragen beide Modelle dazu bei, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und eine stabile Grundlage für den Start ins Familienleben zu schaffen.